Veröffentlichung aus IHK-Info: "Beratung für den Mittelstand"

Lesen Sie aus der IHK-Info den Artikel des RUB-Leiters Stephan Sehlhoff, dass die Zusammenarbeit mit einem Unternehmensberater nicht von mangelnder eigener Kompetenz zeugt, sondern gegenüber allen in und am Unternehmen Beschäftigten als deren Existenzgrundlage ein Zeichen von Verantwortungsbewußtsein und Unternehmenskultur ist.

IHK

Täglich berichten die Medien über die Auswirkungen der Strukturänderungen in den unterschiedlichsten Branchen. Es ist klar, daß Unternehmen mit einem entsprechenden finanziellen Unterbau und der richtigen Verwendung verfügbarer Informationen erfolgreicher im Marktgeschehen bestehen können, als Unternehmen, die nur reagieren und keine klar formulierten Ziele haben. Diese Dinge werden im Insolvenzfall dann häufig "Mißmanagement" genannt. Sich z.B. aufgrund veränderter Verhältnisse oder zur Bestätigung seiner Unternehmensentwicklung an einen Unternehmensberater zu wenden, zeugt nicht von mangelnder eigener Kompetenz, sondern ist gegenüber allen in und am Unternehmen Beschäftigten als deren Existenzgrundlage ein Zeichen von Verantwortungsbewußtsein und Unternehmenskultur.

 

Im Klartext bedeutet dies, jedes einzelne Unternehmen muss die Bedürfnisse seines Marktraumes erkennen, gewonnene Erkenntnisse auswerten und dann mit seinen eigenen Stärken und Schwächen in Einklang bringen. Die Erfahrung der Berater der RUB Berater-Cooperation zeigt, dass dies teilweise eine konsequente Umstellung der bis dahin gewohnten Denkprozesse bedeutet. Vor allem ist jedoch eine Hinwendung zu Systemen komplexer Unternehmensführung vonnöten. Auf dem Papier klingt dies natürlich sehr leicht. Betrachtet man die "Entschuldigungen" die von den Unternehmen vorgebracht werden bei nicht ausreichender Unternehmenssituation einmal näher, so wird deutlich, dass in den seltensten Fällen die erforderlichen Systeme in Anwendung sind. Je nach Branche wird die mangelnde Auftrags- und Vorratsfertigung, die Einzelfertigung statt Serienfertigungsmöglichkeit, unvorhersehbare Einflüsse und schwierige Fertigungsbedingungen beklagt, die eine zwingend notwendige Planbarkeit unmöglich macht. Hier sollte sich jedoch jeder fragen, ob es nicht besser ist, einen externen Unternehmensberater zu Rate zu ziehen. Gerade für den Umdenkungsprozeß kann dieser bei der Bewältigung bis dahin unbekannter und auch bekannter Schwachstellen helfen.

 

Unternehmensberater sind wichtige Partner für den Aufbau, den Erhalt und die Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. Mit dem Einsatz externer, unabhängiger Unternehmensberater "kauft" sich der Unternehmer Fach- und Methodenkompetenz, Erfahrung, aber auch Zeit.

 

Sowohl für die Gesamtberatung des Unternehmens kann der Berater der richtige Partner sein, als auch für Teilbereiche mit dem Ziel der Effizienzsteigerung. So gibt es Berater, die sich auf spezielle Aufgabenbereiche beschränken; typische Beispiele hierfür sind die Personalberatung, IT-Beratung, Zeit- und Produktionswirtschaft u.ä.. Der Beratene sollte sich jedoch immer vor Augen führen, dass die separate Betrachtung einer "Disziplin" immer nur einen Teilbereich des vernetzten Systems "Unternehmung" betrifft. Über die Auswirkungen von „nderungen in einem Teilbereich auf andere Bereiche sollte man sich deshalb von vornherein im Klaren sein; am Besten läßt man sich auch hier von Beratungsgesellschaften betreuen, die auch die anderen Spektren abdecken.

 

Wie läuft die Zusammenarbeit mit einem Unternehmensberater ab?

 

Berater und Berater
Ein Großteil - auch kleinerer Unternehmen - nehmen die Beratungsdienste von freiberuflichen Unternehmensberatern, auch auf Empfehlung z.B. von Kammern, in Anspruch. Die Suche nach dem passenden Unternehmensberater ist jedoch nicht einfach. Allein nach Schätzungen des Instituts für Freie Berufe in Nürnberg bieten rund 12.500 Firmen Unternehmensberatung am deutschen Markt an. Unternehmensberatung unterliegt in Deutschland keiner gesetzlich fixierten Berufsordnung und keinem Berufsbezeichnungsschutz. Die Bezeichnung Unternehmensberater kann also jeder führen, unabhängig von der beruflichen Eignung, Qualifikation und Erfahrung. Die Gefahr, an ein "schwarzes Schaf" der Beraterbranche zu geraten, besteht deshalb besonders für Unternehmer, die den Umgang mit Unternehmensberatern noch nicht gewohnt sind. Eine Beraterfehlentscheidung bedeutet jedoch oft nicht unerhebliche unnötige finanzielle Belastungen, außerdem Ärger mit den Mitarbeitern oder gar Offenlegung von Betriebsgeheimnissen, zum Beispiel von Produkt- und Marktinnovationen. Ein Schutz für den Unternehmer ist die freiwillige Anerkennung von Berufsgrundsätzen durch den Berater und das Durchlaufen eines umfangreichen Aufnahmeverfahrens, wie es z.B. für die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. gilt. Im Aufnahmeverfahren des BDU wird u.a. die berufliche Eignung, Qualifikation und die Erfahrung geprüft.

 

Handwerksunternehmen können von Mitarbeitern der Handwerkskammern und der Fachverbände in sehr eng abgegrenzten Aufgabenbereichen in Kurzberatungen "kostenlos" beraten werden. Die Kosten für diese Kammerberatungen werden in Fördermaßnahmen des Bundes berücksichtigt.

 

Beraterbefähigungen
Da sich in den meisten Wirtschaftsbereichen die Situation vom Verkäufer- zum Käufermarkt gewandelt hat, übernehmen mehr und mehr die marktorientiert eingestellten, freiberuflichen Berater die Aufgabe, ihre Klienten auf diese Situation hin zu betreuen. Aber auch zwingend anstehende Dinge wie organisatorische Entwicklungsprozesse im Unternehmen sind, mit Hilfe eines erfahrenen Fachmannes effizienter durchzuführen. So gilt es, die Organisation der Unternehmung so zu verändern und ständig anzupassen, um den Anforderungen des Marktes optimal gerecht zu werden. Dazu gehören auch die erforderlichen Ablaufinnovationen, was natürlich den technischen Bereich mit einschließen muß sowie auch das sogenannte "Outsourcing"; wodurch insbesondere die Verringerung der Fertigungs- und/oder Dienstleistungstiefe angestrebt wird.

 

Die beste Hilfe bei der Moderation, Anleitung, Einrichtung und Begründung der Notwendigkeit erforderlicher Veränderungen ist immer die qualifizierte, freiberufliche Unternehmensberatung. Jedoch sollte erkannt werden, daß nicht jeder - insbesondere nicht der Einzelberater als "Alleinkämpfer" - in der Lage sein kann, den oft komplexen Anforderungen zu genügen, auch nicht, wenn er es noch so sehr beteuert. Die vernetzten Aufgabenbereiche des Unternehmens sollten also schwerpunktmäßig von kompetenten Spezialisten im Team betreut werden, so dass Synergieeffekte möglich werden.

 

In der Regel kann gesagt werden, dass bei richtiger Besetzung die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Berater immer enger wird. Nach Erfahrung der RUB Berater-Cooperation kann und sollte der entsprechende Spezialist für bestimmte Probleme der Unternehmensführung oder die geschäftspolitische Zielsetzung die Kapazität der Unternehmensleitung auf bestimmte Zeit erweitern. Er liefert so Ideen und gibt Initialzündungen.

 

Auch muss die Führungskraft des Unternehmens erkennen, dass sie selbst oft für Sonderaufgaben und die Lösung dringender innerbetrieblicher Probleme - wie z.B. die Einrichtung einer Arbeitsvorbereitung, Umstellung auf marktorientierte Kalkulationssysteme, Konzeption eines ent-scheidungsorientierten Management-Informations-Systems (MIS) - aufgrund der Tagesaufgaben kaum Zeit hat.

 

Des weiteren fehlen oft die Spezialkenntnisse. Zur Überwindung von Betriebsblindheit und in gewissen Sinne auch Branchenblindheit kann das neutrale Urteil eines an den Problemen beteiligten Beraters, der über Erfahrungen, Informationen und Systemlösungen auch aus anderen Branchen verfügt, oft zu neuen, manchmal auch unorthodoxen Lösungen und Innovationen führen.

 

Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass der Erfolg einer Beratung in starkem Maße von Engagement und dem Realisierungsbewußtsein des beratenen Auftraggebers abhängig ist. So sollte nicht übersehen werden, daß der Berater nur Analysen und Fakten liefert, Vorschläge und Konzeptionen erarbeitet, die dann als begründete Orientierungshilfe für zielorientiertes Handeln des Beratenen dienen.

 

Auswahl des richtigen Beraters
Die Entscheidung, einen Unternehmensberater heranzuziehen, fällt heutzutage erheblich leichter. Das Statement "Wer sich beraten läßt, der wird es nötig haben ..." ist längst überholt. Mittlerweile ist man sich über den Nachholbedarf im klaren. Das Problem besteht eher darin, den "passenden" Fachmann zu finden. Der richtige Betriebsberater ist- ähnlich wie der Steuerberater oder der Anwalt des Vertrauens, die wirkliche Hausbank oder der leibliche Arzt- eine Vertrauensperson. Unternehmensberatung ist also Vertrauenssache und wird mehr und mehr zu einer Unternehmensbetreuung. Deshalb kann nur die Beratungsinstitution die richtige sein, welche die ineinander greifenden Sachbereiche des Unternehmens abzudecken in der Lage ist. Wenn es z.B. um Planungssicherheit und Unternehmensziele geht, hat sich eine regelmäßige (z.B. jährliche) Konsultation bewährt. Die RUB betreut z.B. Unternehmen zu wechselnden und wiederkehrenden Themenbereichen teilweise seit über 25 Jahren; dies auch in positiver Zusammenarbeit mit den für das Unternehmen jeweils tätigen Steuerberatern und Anwälten.

 

Berater-Kontakt und Aufgabenstellung
Der in Frage kommende Berater sollte zu einem Gespräch eingeladen werden, wozu ihm vorher die Kriterien des Unternehmens hinsichtlich der evtl. Aufgabenstellung mitgeteilt werden. Der Berater wird über seine Erfahrungen berichten, wird ggf. Arbeitsproben vorlegen und so zur Überlegung und Eingrenzung der anstehenden Probleme für den Beratungsfall beitragen. Möglichst sollten auch die Mitarbeiter und Führungskräfte, welche durch die gewünschte Beratung tangiert werden, ebenfalls an diesem Gespräch teilnehmen. Es sollte eine offene Besprechung sein, deren vertraulicher Inhalt die Unternehmensproblematik und Aufgabenstellung sein muß. Natürlich werden dem Berater entsprechende Unterlagen des Unternehmens vorgelegt. Der Berater ist hierbei kein Prüfling, er ist fachkompetent und insofern ein ernstzunehmender Partner.

 

Berater bei der RUB Berater-Cooperation werden nur solche Unternehmensberater, welche neben Ihrer Ausbildungsqualifikation langjährige Erfahrungen im Beratungsgeschäft haben. Wer viele Jahre erfolgreich selbständig und teamfähig ist, hat gute Voraussetzungen. RUB-Berater sind Mitglieder in anerkannten Fachorganisationen, Arbeitskreisen und auch Berufsverbänden mit hohem Anspruch und Aufnahmevoraussetzungen (z.B. BDU e.V.). Ihre Denkart und Ausstrahlung stellen gute Berater darüber hinaus in öffentlichen Seminaren, Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen und als Autoren unter Beweis. Die RUB selbst besteht seit 1965.

 

Da richtige Betriebsberatung von komplexer Bedeutung ist, greift sie auch in sozio-ökonomische Systeme des Unternehmens ein und bewegt psychische Prozesse. Unternehmensberatung ist vielfach keine Werkleistung, sondern meistens eine Dienstleistung höherer Art. Richtig ausgewählte Unternehmensberatung ist eine interdisziplinäre Vertrauensposition des Beratenen. Seriöse Unternehmensberater werben deshalb nicht mit ungenehmigten Referenzen, ähnlich wie auch der Steuerberater, Rechtsanwalt nicht über seine Mandanten spricht. Ein Unternehmensberater ist nicht Projektingenieur oder Verkäufer eines Systemhauses, die ihre Erfolge mit erstellten Projekten oder verkauften Einheiten bzw. installierten Programmen anpreisen.

 

Der Ablauf einer Beratung
Vor jeden Beratungsbeginn gehören vertragliche Klärungen, denen das Unternehmensszenario kurz vorangestellt wird. Hiermit ist die Aufgabenstellung und der Umfang begründet. In den Beratervertrag gehören weiter:

die ungefähre Dauer in Personen-Tagewerken (TW)
die genauen Kosten pro PTW, zzgl. der Spesensätze
die mögliche öffentliche Förderung.Bei Erfüllung der Fördervoraussetzungen des Bundeswirtschaftsministeriums kann ein Beratungsvorgang mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Die RUB Berater-Cooperation bereitet für Ihre Klienten sämtliche Formalitäten hierzu als kostenlose Serviceleistung vor.
Beratungsbeginn und -modalitäten für den Ablauf (zu bildende Arbeitsgruppen, Trainingsteile und Präsentation)
die vom Unternehmen für die Beratung bereitzustellenden Unterlagen und die zu informierenden Mitarbeiter
der Termin
Einsatz unterschiedlicher Berater bei interdisziplinären Vorgängen (Unternehmensführung und -organisation, Marketing, Preispolitik, Arbeitsvorbereitung, Fertigungstechnik, Finanz- und Rechnungswesen, Informationstechnik, usw.)
Berichtsdurchsprache/Präsentation mit Erörterung der notwendigen Maßnahmen


Eine RUB-Beratung beginnt i.d.R. mit einer Eröffnungsbesprechung, in welcher die Unternehmensleiter bzw. Geschäftsführer alle die von der Beratung Betroffenen über den Sinn und die Absicht der Beratung informieren. Der oder die Berater informieren dann noch einmal über Inhalt und Ablauf und die erforderliche Beteiligung der Betroffenen. Hiernach beginnt die Berater-Arbeit. Diese besteht in der Durchführungsphase aus der Sichtung und Auswertung von Ist-Tatbeständen, der Befragung von Mitarbeitern, Analyse betriebswirtschaftlicher, technischer und organisatorischer Bereiche, Fertigungsstätten-Begehungen, um so freizusetzende Potentiale (früher: "Schwachstellen") für die Begründung von „nderungen sichtbar zu machen. Hier geht es um Euro und Cent, um Effizienz, um die Zukunft. Im Zuge der weiteren Beratung werden in der Umsetzungsphase Unterweisungen und Trainings erforderlich. Bei ihnen gilt es im Interesse des Beratungserfolges, rechtzeitig auf die Lernfähigkeit und -willigkeit der Beratenen abzuheben.